Josef Fürsich

Vorsitzender der Lentinger SPD 1955 - 1977

Josef Fürsich

Eine Rückschau zu verfassen fällt umso leichter, je umfassender und geordneter das Archiv ist. Wie schon der Chronik zu entnehmen, läßt sich die Teilnahme von Sozialdemokraten in Lenting an öffentlichen Ämtern nicht einwandfrei bestimmen. Auch die Gründung eines eigenständigen SPD-Ortsvereins läßt sich nur anhand von handschriftlichen Notizen auf das Jahr 1955 datieren; ein Gründungsprotokoll findet sich nicht.

Einer hat jedoch von Anfang an nicht nur mitgeschrieben, sondern auch für eine erstaunlich lange Zeitspanne das SPD-Zepter in der Hand behalten: Josef Fürsich.

 

Fürsich war bis 1977 Vorsitzender der SPD Lenting, damit ein Gründervater der Lentinger Sozialdemokraten und der am längsten amtierende Vorsitzende. Ihm, der 1950 in die SPD eintrat, verdankt die Lentinger SPD ein umfangreiches Archiv, das unter anderem bei der 50-Jahr-Feier im Jahr 2005 als Ausstellungsmaterial diente.

Tatsächlich gab es in den Anfangsjahren der Lentinger SPD auch einen kurzzeitigen Wechsel in der Vorstandschaft: Johann Mayer (der "Heiner-Hans") übernahm von 1961 bis 1963 das Amt des Vorsitzenden, gab jedoch sein Amt aus gesundheitlichen Gründen wieder auf. Der neue Vorsitzende war auch der alte: Josef Fürsich, der zwischenzeitlich das Amt des Schriftführers übernahm.

Heftige Diskussionen fanden in dieser Zeit in den Annalen über die Person des Bürgermeisters Franz Binder Widerhall. Schließlich darf nicht vergessen werden, daß Binder, der 1956 auf einer parteilosen Liste zum Bürgermeister gewählt wurde, seit 1953 SPD-Mitglied war und damit den Zorn der Parteigänger auf sich zog. Die Wiederaufnahme Binders in die SPD 1963 soll laut Protokoll sogar sieben Mitglieder zum Austritt aus derselben bewogen haben.

Acht Jahre später konnte die Mitgliedsliste jedenfalls unbeschadet dieser Austrittswelle 36 Mitglieder ausweisen. Auch den 1963 ausgetretenen Heiner-Hans, der laut Liste schon am 1.1.1945 der Partei beigetreten war.

Wechsel 1977

Im Jahr 1977 endet der Vorstandsordner, der sich über 22 Jahre mit Berichten, Protokollen, Einladungen und Eingaben an den Gemeinderat und Kreisrat befüllt hatte. Die Bürgermeisterwahl 1978 rückte näher. Zur Debatte standen die Gemeinderäte Bauernfeind, Fürsich und der damalige 2. Bürgermeister Hans Greis als Nachfolger des gesundheitlich schon angeschlagenen Bürgermeisters Binder.

Nachdem sich Hans Greis durchsetzen konnte, legte Fürsich sein Amt nieder; ihm folgte während der Wahlkampfphase Martin Schwarzer als Vorsitzender. Bei der Bürgermeisterwahl fällt das Ergebnis schließlich mit 965 zu 894 Stimmen knapp, aber deutlich aus: Bürgermeister wird bis 1994 Michael Mirlach (CSU) sein, Josef Fürsich zunächst 2. Bürgermeister. Er verstirbt 1983 im Alter von 55 Jahren - viel zu früh, nachdem er 1959 in den Kreistag und 1966 in den Lentinger Gemeinderat gewählt wurde und sicherlich noch einige Jahre mehr Verantwortung übernehmen wollte.

 

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