Programmierter Wechsel bei den Sozialdemokraten

Ortsverein

Neuwahlen 2002: Monika Greis übergibt Akten an Nachfolger Christian Tauer
Verantwortung samt Akten abgegeben: Chr. Tauer und M. Greis

Er suche die Zusammenarbeit mit allen und wolle es so gut machen, "wie ihr euch das vorstellt", sagte Christian Tauer, der neue, 26jährige SPD-Ortsvorsitzende zum Abschluss der Jahresversammlung.

Zuvor hatte man seine Vorgängerin Monika Greis nach 20 Jahren Vorstandstätigkeit mit viel Lob verabschiedet. Ein neues Gesicht auch auf Platz zwei: Zur Stellvertreterin wurde Agnes Hofmann gewählt. Somit verlief der vorab angekündigte Wechsel bei der Lentinger SPD programmgemäß.

Im Rückspiegel sah Monika Greis eine erfolgreiche Zeit für ihre Partei in Lenting. Vor zwanzig Jahren sei sie zur SPD gegangen und sofort zur zweiten Vorsitzenden gemacht worden. 1992 habe sie dann die Führung des Ortsvereins übernommen. Ziemlich pleite sei der damals gewesen, erinnerte sie sich. In ihrer Bilanz erwähnte sie eine Reihe von Investitionen, die Sanierung der Finanzen, verstärkte Öffentlichkeitsarbeit wie auch Erfolge auf dem politischen Feld.

So sei es der SPD nach 16 Jahren gelungen, das Bürgermeisteramt zurückzuerobern und 1996 als stärkste Fraktion in das Rathaus einzuziehen. Sie habe in zehn Jahren 56 Mitglieder in die Partei aufgenommen, damit sei Lenting auf Platz fünf im Unterbezirk Eichstätt vorgerückt. Neben Höhen habe sie auch Tiefen erlebt, insgesamt aber sei es eine schöne Zeit gewesen. Jetzt halte sie den Zeitpunkt für gekommen, ihre Position in jüngere Hände zu geben.

Unterbezirksvorsitzender Hermann Hochrein, wegen des avisierten Wechsels eigens nach Lenting gekommen, nannte die scheidende Vorsitzende ("schade, dass sie aufhört") ein Urgestein der Partei, sie sei eine starke Frau und eine verlässliche Partnerin gewesen. Aus örtlicher Sicht würdigte der ebenfalls ausscheidende Fraktionsvorsitzende Josef Erl unter anderem das Geschick von Monika Greis, durch Spenden die Finanzen der Partei zu stärken und vor allem ihre Umsicht und organisatorischen Leistungen.

Die Tagesordnung hielt sich mit den Jahresberichten im üblichen Rahmen. Kassier Bernhard Kurz konnte melden, dass trotz der hauptsächlich durch die Kommunalwahl entstandenen Ausgaben von über 22 000 Mark der Kassenbestand um 19 Prozent höher liege als vor einem Jahr.

Die neu gewählte Vorstandschaft: 1. Vorsitzender Christian Tauer, 2. Vorsitzende Agnes Hofmann, Kassier Bernhard Kurz, Schriftführerin Eveline Möhrle, Organisation Elisabeth Holzapfel, AG 60 Karl Heinz Krämer, Beirätin Elisabeth Lütkenhaus, Revision Dr. Paul Lütkenhaus und Alfred Schlachtmeier.

Politisiert wurde auch. Hermann Hochrein wollte loswerden, dass er den Lentingern für deren Unterstützung dankbar sei, mit dem Ergebnis der Kommunalwahl müsse man leben und erst recht unverzagt weiterarbeiten.

Mit aktueller Kommunalpolitik befasste sich Bürgermeister Ludwig Wittmann. Schwerpunkte setzte er bei den Finanzen (Einbruch der Gewerbesteuer), wo noch mehr Anlass zur Sparsamkeit geboten sei. Beim Thema Realschulstandort kritisierte er das "unverständliche Verhalten" der CSU-Kreisräte aus dem Süden und Osten des Landkreises, die sich nicht für Lenting oder Kösching entscheiden konnten oder durften.

Ausführlich und ungeschönt analysierte Wittmann das Wahlergebnis vom März. Für den Verlust eines Mandats im Gemeinderat nannte er mehrere Ursachen. Neben gewissen Unwägbarkeiten hätten allerdings auch hausgemachte und durchaus vermeidbare persönliche Gründe mitgespielt. Ludwig Wittmann: "Da muss einiges besser werden."

 
 

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