Eindrücke vom Bundesparteitag 2007 in Hamburg

Veranstaltungen

Vom 26. bis 28. Oktober 2007 fand der Bundesparteitag in Hamburg statt. Auch ich war dieses Mal wieder gemeinsam mit den WebSozis dabei.

Donnerstag, 25. Oktober, 11 Uhr:
Abfahrt vom Ingolstädter Hauptbahnhof nach Hamburg-Dammtor. Neben dem Koffer und meiner Laptoptasche habe ich auch eine 7 kg schwere und 2,5 m lange Plane mit dabei: Die WebSozis haben wieder einen Stand auf dem Bundesparteitag, und ich habe mich dazu bereit erklärt, das Teil in Lenting drucken zu lassen und nach Hamburg zu transportieren. Wenigstens muß ich die Plane nicht mehr mit nach Hause mitnehmen - sie verbleibt im Fundus der WebSozis bzw. der NRW.SPD, die uns das Teil gesponsert hat.

Donnerstag, 25. Oktober, 16 Uhr:
Ankunft in Hamburg. Heute ist die Security noch nicht so scharf wie an den Folgetagen, und nach kurzen Unsicherheiten bei der Anmeldung komme ich in die Hallen. Das wird diesmal wieder ein Parteitag der langen Wege! Erst nach zwei Tagen verlaufe ich mich nicht mehr in den unzähligen Räumen, in denen die SPD ausstellt bzw. ausstellen läßt.
Der Aufbau geht zügig voran, und bald ist unser Stand fertig. Dann der Schock: Das Ordnungsamt der Hansestadt Hamburg führt "Feuerproben" an den Ständen durch, und jedes Plakat, das nicht den Brandschutzbestimmungen entspricht, muß von der Bildfläche verschwinden. Wir haben Glück, andere nicht. Hat da etwa Ole von Beust die Bestimmungen für den SPD-Parteitag verschärfen lassen?

Aufbauarbeiten beim WebSozi-Stand

Freitag, 26. Oktober, 9.00 Uhr:
Das Plenum füllt sich langsam, und auch wir nehmen unsere Plätze ein: Die einen WebSozis am Stand in der Dröscher-Preis-Halle, ich und zwei weitere ParteitagsBlogger im Pressebereich des Plenums. Die Parteitagsregie und die Gestaltung der Tribüne begeistern mich: Eine etwa 30 m breite Leinwand hängt über dem Präsidium, der Hintergrund ist ansprechend gestaltet in Rot und Blau. Um 9.45 Uhr werden andalusische Klänge eingespielt und ein Teaser auf die Leinwand gebeamt. Der Parteitag ist eröffnet!

Freitag, 26. Oktober, 11.00 Uhr:
Es wird Zeit, den Pressebereich zu verlassen und etwas in den anderen Bereichen des Parteitages zu spazieren. Überall ist Rauchverbot! Lediglich auf der Terrasse im Pressebereich im 2. Stock finde ich einen Platz, um einen Guten-Morgen-Kaffee und eine Zigarette genießen zu können. Hier entsteht dann auch die Idee einer "AsR" (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Raucher). Erst später finde ich auch eine Raucherlounge im 1. Stock, die von einem Zigarettenhersteller gesponsert wird. Die AsR findet auch dort großen Zuspruch. Für Helmut Schmidt gilt das Rauchverbot im Plenum übrigens nicht - wir wollen ihn zum Ehrenvorsitzenden ernennen.

Peter Hoffmeier und ich -beides Gründungsmitglieder der AsR- in der Raucherlounge im 1. Stock

Freitag, 26. Oktober, 16.00 Uhr:
Nach der Wahl des Parteivorsitzenden finden die Stellvertreterwahlen statt. Ich zitiere einfach mal aus meinem Blogbeitrag:

Das Präsidium schlägt vor, entgegen den Statuten in verbundener Wahl alle drei Stellvertreter gemeinsam abzustimmen. Würde ich das in meinem Ortsverein vorschlagen, mal abweichend eine Abstimmung vorzunehmen, würde man mir von den Parteioberen wahrscheinlich den Kopf waschen.

Ich wandle lieber wieder durch die Hallen und helfe beim WebSozi-Stand mit. Gegen 21.00 Uhr wird dann schließlich zunächst zu einem Griechen und anschließend ins Hotel aufgebrochen.

Samstag, 27. Oktober, 9.00 Uhr:
Wir brechen mit Verspätung vom Hotel auf. Die S-Bahn hat heute auch wieder Verspätung, allerdings nicht wegen des Lokführerstreiks, sondern wegen eines Schienenbruchs. Andres, unserem zweiten Blogger, wird der Laptop aus der Sicherheitsschleuse geklaut. Und unser dritter Blogger Thomas wird ungeduldig.

Samstag, 27. Oktober, 13.00 Uhr:
Ich werde aus dem Plenum geholt. Wir WebSozis haben einen Termin mit Brigitte Zypries, unserer Bundesjustizministerin, vereinbart. Es geht um das Abmahnwesen. Ich werde ihr als "Justiziar der WebSozis" vorgestellt. Wir haben eine angeregte Unterhaltung, und ich solle mich wegen eines Spezialthemas nochmals mit ihr in Verbindung setzen.

Im Gespräch mit Brigitte Zypries

Noch kurz ein Foto, und weiter geht es mit dem Bloggen aus dem Plenum.

Samstag, 27. Oktober, 18.00 Uhr:
Ich werde mich niemals zum Bundesparteitagsdelegierten wählen lassen! Die Antragsberatungen und Redebeiträge ziehen sich in die Länge, wir sind weit hinter dem Zeitplan. Um 19.00 Uhr sollte eigentlich der Parteiabend beginnen. Wir beschließen, pünktlich den WebSozis-Stand zu schließen und uns einen Platz zu suchen, der in der Nähe eines Raucherbereichs liegt.

Die WebSozis beim Parteiabend

Zu unserem Erstaunen stellen wir später fest, daß -entgegen der Einladung zum Parteiabend- bis auf einen der drei Bereiche überall geraucht werden darf. Unser lautes Werben für die AsR scheint also gefruchtet zu haben. Andres schreibt dazu:

Die Zigaretten wurden einem, wenn man Raucher ist, sogar von lebenden, dünnen, weiblichen Zigarettenautomatinnen kostenlos zum probieren gereicht.

Sonntag, 28. Oktober, 2.00 Uhr (MESZ):
Walter (auch ein WebSozi) und ich wollen den Parteiabend verlassen und zurück ins Hotel. An der S-Bahn angekommen herrscht dort "Betriebsruhe", obwohl die Hamburger S-Bahn auch nachts im 20-Minuten-Takt verkehrt. Nach einigem Überlegen kommen wir darauf, daß durch die Zeitumstellung eine Stunde pausiert wird. Wir beschließen zum Parteiabend zurückzukehren und uns von der Südlichen-Weinstraßen-Königin noch den einen oder anderen Rotwein einschenken zu lassen.

Sonntag, 28. Oktober, 2.00 Uhr (MEZ):
Die S-Bahn fährt wieder. Wir mit ihr. Vor uns liegen 4 1/2 Stunden Schlaf, bevor der letzte Tag des Parteitags beginnt.

Sonntag, 28. Oktober, 10.00 Uhr:
Wir sind heute noch später dran als gestern. Gerda hat uns aber würdig am WebSozis-Stand vertreten und Hans-Jochen Vogel betreut. Im Laufe des Tages kommen noch Peter Struck, Frank-Walter Steinmeier, Peer Steinbrück und andere Promis bei uns am Stand vorbei.

Sonntag, 28. Oktober, 15.00 Uhr:
Vor 5 Minuten wäre mein Zug nach Ingolstadt gegangen. Ich bleibe aber noch, da gleich die Verleihung des Wilhelm-Dröscher-Preises beginnt. Heidemarie Wieczorek-Zeul beginnt mit lobenden Erwähnungen. Dann die Überraschung: Der Internet-Sonderpreis wird einer Gruppe verliehen, die sich durch innovative und benutzerfreundliche Angebote im Internet auszeichnet und die es sich zur Aufgabe gemacht hat, rund um die Uhr und das seit vielen Jahren mit politischen Aktionen, Angeboten und Informationen sozialdemokratische Präsenz zu zeigen.

Ich bitte auf die Bühne: die WebSozis.

Wow, da wurde es mir dann schon etwas warm - nicht nur wegen der vielen Spots, die auf die Bühne schienen. Händeschütteln mit Kurt Beck, Hubertus "Hubsi" Heil, Peter Dröscher und Dorothee Giani-Dröscher. Franz Maget gratuliert uns, und Franz Müntefering wünscht uns "Glückauf".

Sonntag, 28. Oktober, 23.30 Uhr:
Ich bin zuhause. In den vergangenen Stunden Zugfahrt konnte ich die Eindrücke etwas verarbeiten. Was für ein Parteitag! Das Hamburger Programm wurde mit Jubel verabschiedet, unsere Internet-Arbeit wurde (endlich) gewürdigt, und ich persönlich konnte viele nette Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen. Und ich freue mich auf den nächsten Bundesparteitag.

Christian Tauer

 
 

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