Roter Bruder zeigt sich böse auf die Schwarzmaler

Ortsverein

Die Forelle blieb beim Fischessen der Lentinger SPD niemand im Halse stecken, auch an der verbalen Kost verschluckte sich keiner, obwohl Bruder Barnabas alias Dr. Manfred Schuhmann bei seiner Fastenpredigt außergewöhnlich dicke Brocken servierte. Sonst eher moderat, langte er heuer kräftig hin, was die Zuhörer, gemessen am Beifall, offenbar recht gut fanden.

Das Essen sei gut gewesen, urteilte Schuhmann einleitend, aber eine solche Feststellung sei schon das Außergewöhnliche in diesem “Land der Schwarzmaler und Jammerlappen”. Als roter Bruder habe er schon schönere Abende als den Aschermittwoch 2003 erlebt, sagte der Prediger zur allgemeinen Stimmungslage seiner Partei. Gründe zählte er auch einige auf, so die “dumpfe Angstmache und Verdächtigungen” von Seiten der Unionsparteien und Medien. Noch nie habe jemand mit dieser Methode solche Erfolge gehabt wie zurzeit die CDU. Ein paar Seitenhiebe gingen dabei auch in Richtung “22-Minuten-Kanzler” Stoiber.

Mit einem Zitat aus dem Organ des Bayerischen Städtetags, wonach Deutschland laut OECD die niedrigste Steuerquote in der EU vorzuweisen habe, begegnete Schuhmann dann dem “Gejammere von Unternehmerseite”. Da passe dazu, daß von acht DAX-orientierten Unternehmen in München keines auch nur einen Cent Gewerbesteuer zahle.

Die Politik, aber auch alle Seiten der Gesellschaft müssten endlich einsehen, daß es in der heutigen Situation keine optimalen Lösungen mehr geben könne. Was er aber aus dem Lager der Unternehmer höre, lasse schon Angst um die soziale Gerechtigkeit aufkommen. Stolz sei er, so Schuhmann, auf Kanzler Schröder wegen dessen fester Haltung in Sachen Irak-Krise. Dau seien ihm auch die friedlich demonstrierenden Menschen in der Nikolaikriche in Leipzig schon eher ein Vorbild als die hinter Bush herlaufende CDU/CSU.

Vor Manfred Schuhmann hatte sich auch Bürgermeister Ludwig Wittmann in diesem Sinne geäußert. Der Lentinger Bürgermeister breitete erneut seinen ganzen Sorgenkatalog aus und redete sich mehrmals in Zorn, weil er beispielsweise mit seiner schon seit Jahren geäußerten Mahnung zur Sparsamkeit bei der Gemeinderatsmehrheit “auf taube Ohren” gestoßen sei. Die täte so, als bekäme sie dies nicht mit, und “lebe munter so weiter”. Dabei sei der Haushalt nur noch mit dem Ersparten auszugleichen.

Der hinzugekommene Bundestagsabgeordnete Hans Büttner meldete sich nicht mehr zu Wort, es sei alles treffend gesagt worden, fand er. Ortsvereinsvorsitzender Christian Tauer konnte auch eine Reihe von Gästen aus Pförring, Kösching und Eitensheim begrüßen, darunter Bezirkstagskandidat Dieter Betz, der sich vorstellte.

 
 

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