Nach gemischtem Jahr einstimmige Wiederwahl für Christian Tauer

Ortsverein

Auf ein "für mich persönlich gemischtes Jahr" hielt der SPD-Ortsvorsitzende Christian Tauer in der Hauptversammlung Rückblick. Vor zwei Jahren trat der damals 26-Jährige als bisher jüngster Vorsitzender in der Ortsvereinsgeschichte die Nachfolge von Monika Greis an. Es seien Lehrjahre auch mit Fehlern gewesen, bekannte er freimütig. Für diese Offenheit wurde er belohnt. 27 anwesende Mitglieder wählten ihn einstimmig wieder, ebenso wie die Vorstandsmitglieder und Beiräte.

In seinem Bericht erwähnte Tauer die Stationen des Terminkalenders 2003 wie Politischer Aschermittwoch, Radltour, Weinfest und andere Ereignisse. Neben herausragenden Veranstaltungen wie die Sonnwendfeier habe man auch Enttäuschungen wie beim traditionellen Schafkopfturnier erlebt. Als bedauerlich bezeichnete der Vorsitzende die sieben im zeitlichen Trend liegenden Austritte.

Für die kommende Zeit wolle er sich bemühen, über die gesellschaftlichen SPD-Veranstaltungen hinaus die Politik mehr in den Vordergrund zu stellen. Dank zollte Tauer allen Helfern, die ihre Freizeit für die Arbeit in der Partei eingebracht hätten. Dazu zählte auch Kassierer Bernhard Kurz, der gleich anschließend eine gute Nachricht verbreitete. Von den 5700 € Jahreseinnahmen seien immerhin 445 € als Überschuss verblieben, trotz des Draufzahlgeschäfts mit den Schafkopfern.

Ausführlich mit der großen und nicht ganz so großen Politik vor Ort befasste sich Bürgermeister Ludwig Wittmann. Am Zeug flickte er dabei kritisch aufgelegt vor allem den Medien, weil die Arbeit der SPD und der Bundesregierung nach seinen Worten grundsätzlich negativ dargestellt werde. Wenn aber ein Ministerpräsident Stoiber in Bayern die Arbeitszeit verlängere mit der Begründung, damit würden neue Arbeitsplätze geschaffen, dann "wird über diesen Schmarrn ohne öffentlichen Aufschrei berichtet", so Wittmann. Hinter dem Rückgang der Lehrstellen um zwei Drittel in zwei Jahren vermutet er ("natürlich nicht beweisbar") eine absichtliche Politik der Wirtschaft gegen Rot-Grün.

Geldsorgen bei der Gemeinde begründete der Bürgermeister mit dem Hinweis, dass der Haushalt vier Jahre mit Entnahmen aus den Rücklagen ausgeglichen worden sei. Überraschende Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer hätten die Situation gebessert, doch für das laufende Jahr sehe er die Lage nicht mehr so günstig.

Ärger ist Wittmann immer noch anzumerken, wenn er über die Konzessionsabgabe beim Strom redet. Die Gemeinde habe als fast einzige auf deren Erhebung verzichtet. Überhaupt sei das Prinzip der Kostendeckung wie beispielsweise beim Wasserhaushalt in Lenting anscheinend nicht möglich. Dennoch hob er den größtenteils sachlichen Umgang miteinander im Gemeinderat hervor.

Weitere Erörterungspunkte waren Grundstücksgeschäfte mit der Bahn (Bahnhofgelände und ehemalige Bahnlinie), der Wasserhaushalt und die private Förderung von Grundwasser zu Gewinnzwecken, der Realschulstart in Kösching und das Lentinger Alltagsthema Durchgangsverkehr. Da werde man in nächster Zeit wieder aktiv, kündigte Wittmann an, die Bürgerinitiative habe mit ihren Vorwürfen in allen Punkten Recht.

Recht bekam Wittmann sofort vom Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks, Sepp Stapfer, für sein "offenes Wort in schwieriger Zeit". Dem Ortsvorsitzenden bestätigte Stapfer die "Beendigung seiner Gesellenzeit". Christian Tauer kündigte das Programm 2004 an, darunter eine Mitgliederwerbeaktion und die Wiederbelebung des SPD-Oktoberfestes.

Die wieder gewählte Vorstandschaft: 1. Vorsitzender Christian Tauer, 2. Vorsitzende Agnes Hofmann, Kassierer Bernhard Kurz, Schriftführerin Eveline Möhrle, Beisitzer Willi Holzapfel und Elisabeth Lütkenhaus, AG-60-Plus Alfred Schlachtmeier, Organisation Lisa Holzapfel.

DONAUKURIER, 20.04.2004

 
 

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