"Die Finanzkrise wird sich auch auf Lenting durchschlagen"

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Ludwig Wittmann, 1. Bürgermeister der Gemeinde Lenting

Nach dem bunten Faschingstreiben der vergangenen Tage versprach der Politische Aschermittwoch der Lentinger SPD ein interessantes Kontrastprogramm. Bürgermeister Ludwig Wittmann und Ortsvereinsvorsitzender Christian Tauer boten im mit knapp 40 Gästen nicht übermäßig besetzten Hofmarkssaal einen kurzweiligen und unterhaltsamen politischen Abend.

In seiner Begrüßungrede richtete Christian Tauer seinen Blick zurück auf die bayerischen und hessischen Landtagswahlen und konnte sich dabei auch die eine oder andere Genossenschelte gegen Andrea Ypsilanti oder den ausgetretenen Wolfgang Clement nicht verkneifen. Aber auch der politische Gegner bot Anlaß zur einen oder anderen verbalen Watsch'n: So habe Michael Glos in Zeiten der Finanzkrise das einzig richtige getan, „er ist zurückgetreten“. Mit dem Freiherr zu Guttenberg sei ja auch ein echter Wirtschaftsexperte zum Nachfolger ernannt worden, schließlich habe der ja schon „ein Drei-Mann-Büro zur Verwaltung des eigenen Familienvermögens geleitet“.

Auch die „unanständigen Leistungsboni“ an „verdiente Investmentbanker“ verurteilte Tauer, nachdem der Staat den Banken Bürgschaften in Milliardenhöhe zur Verfügung gestellt hat, um diese in der Finanzkrise zu stabilisieren. Dabei müsse die Sozialdemokratie auch darauf achten, daß „bei den Rettungsplänen für die Wirtschaft Arbeiter und Angestellte genauso einen Schutzschirm erhalten“.

Bürgermeister Wittmann zog in seiner Rede aus dem bisherigen Verlauf der Wirtschaftskrise den Schluß, daß auch Lenting davon betroffen sein werde; in spätestens zwei bis drei Jahren werde sich dies bei der Gewerbe- und Einkommensteuer bemerkbar machen. Bei fünf Millionen Euro Rücklagen und solider Haushaltsführung sollte, so das Gemeindeoberhaupt, der Einbruch jedoch verkraftbar sein.

In seinem Jahresrückblick ging Wittmann ausführlich auf weitere Themen vor Ort ein: Zum Gemeinderatsbeschluß, keinen Zuschuß für die Erdverlegung der DSL-Kabel zu bezahlen und der nun vorhandenen Mastenlösung meinte er, daß dies eine Folge der Privatisierung der Deutschen Post sei. Jetzt müssten Gewinne erzielt werden, früher sei viel mehr in die Leitungsnetze investiert worden.

Auch bei der Standortsuche nach einem Mobilfunkmasten sei man bisher nicht weitergekommen. Nachdem der Standort beim Schulsportplatz nach Bürgerprotesten nicht mehr durchsetzbar gewesen sei, wäre der Mast einer 380 kV-Leitung im Lentinger Süden aus Sicht des Gemeinderates die optimale Wahl gewesen. Der Netzbetreiber habe sich bislang jedoch noch nicht für diesen Standort entschieden und könnte möglicherweise auf Privatgrund ausweichen.

Einen breiten Rahmen nahmen die Verkehrsprobleme in und um Lenting ein: Der Kreisel an der Wettstettener Straße kam dabei ebenso zur Sprache wie der von der Stadt Ingolstadt verzögerte Anschluß Nürnberger Straße zur Ostumgehung Etting oder die Nordumfahrung Gaimersheim.
Nach dreijähriger Verzögerung wurde nun immerhin der Autobahnanschluß Lenting-Ost und die Umfahrung Lenting-Kösching planfestgestellt. In diesem Zuge solle allerdings auch die Lentinger Bahnhofstraße zur Ortsverbindungsstraße abgestuft werden. Ob der Gemeinderat hiermit einverstanden ist, wird sich bei der März-Sitzung kommenden Dienstag herausstellen.

Auch die geplante Schulsanierung sprach Bürgermeister Wittmann an und verwies dabei auf die Probleme mit dem damaligen Baustil: „Alle Regeln der heutigen Wärmedämmtechnik sind am Bau II und III außer Acht gelassen“, schloß er auch eine Lösung wie in Pförring nicht aus. Dort wurde das marode Schulgebäude letztlich abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

 
 

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