Internationaler Frauentag – Rückblick auf 60 Jahre Frauenpolitik

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Am 8. März lud die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Landkreis Eichstätt zu einer Ausstellung über „60 Jahre Frauenpolitik“ in den Kotterhof nach Böhmfeld ein, und viele Besucher aus dem ganzen Umland kamen. Silke Clerkin, die Vorsitzende der AsF, hatte die Ausstellung organisiert und freute sich über das rege Interesse. Dr. Ursula Engelen-Kefer, die Bundestagskandidatin der SPD, wies in ihrem Grußwort auf noch bestehende Ungleichheiten hin, auf die Gefahren, die sich aus der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise besonders für Frauen ergeben, und die besondere Verantwortung, die die Politik innehabe.

So gab es für die jüngeren Besucher der Ausstellung manches Aha-Erlebnis. In eindrucksvollen Bildern und Berichten dokumentierten die Plakate wichtige Meilensteine des langen Wegs zur Gleichberechtigung. Ältere Besucher erinnerten sich: „Genauso war’s damals.“

Zu jedem Jahrzehnt wurden mit bekannten Sprüchen aus der jeweiligen Zeit Erinnerungen geweckt:

Bauknecht weiß, was Frauen wünschen (50er) - Make Love, not War (60er) - Mein Bauch gehört mir! (70er) – Frieden schaffen ohne Waffen (80er) - Gender and Diversity (90er) - Frauen verdienen mehr! (2000 +)

In den 50er Jahren hieß es noch „Frauen zurück an den Herd“, schließlich mussten für die Kriegsheimkehrer Arbeitsplätze in der Industrie geräumt werden, und den Frauen wurde die Rolle der Hausfrau und Dienerin des Mannes aufgezwungen. Dagegen standen in den 60er Jahren die Anti-Baby-Pille, Vietnam und die Studentenbewegung im Vordergrund. Jetzt kam es zu einem ersten großen Umbruch in der Gesellschaft.

So Manchem ist noch der Streit um den §218 im Gedächtnis, der wohl als wichtiger Auslöser für das Erstarken der Frauenbewegung in den 70ern angesehen werden kann. Lautstark forderten Frauen damals Gleichberechtigung – und hatten damit erste größere Erfolge: Endlich musste nicht mehr der Ehemann den Arbeitsvertrag unterschreiben (bis dahin durfte die Ehefrau ohne sein Einverständnis nicht berufstätig werden), und es wurde gerichtlich festgestellt, dass „Kindererziehung und Haushalt nicht in der Natur der Frau“ liegen, also folgerichtig auch der Mann seinen Beitrag leisten muss.

Die 80er standen ganz im Zeichen von Atom- und Friedenspolitik. Die Frauen kämpften weiter für ihre Rechte, wenn auch etwas leiser. Zwar wurden sie mittlerweile genauso gut ausgebildet wie Männer, Karrierechancen gab es allerdings für sie wenig, und sie waren stärker von Stellenabbau betroffen als ihre männlichen Kollegen. „Gender Mainstreaming“ ist das Schlüsselwort der 90er. Frauen möchten jetzt Geschlechtergerechtigkeit. In der „Pekinger Erklärung“ fordern die Teilnehmerinnen an der Weltfrauenkonferenz, dass frauenspezifische Bedürfnisse von Anfang an in politische und wirtschaftliche Entwicklungsprozesse miteinbezogen und in Organisationen und Verwaltungen umgesetzt werden müssen.

Das neue Jahrtausend sieht zwar viele Forderungen erreicht, dennoch gibt es noch einiges zu tun: Lohndiskriminierung und die unterschiedliche Wertung von männer- und frauenspezifischen Tätigkeiten zeigen deutlich, dass eine echte Gleichstellung noch nicht erreicht ist.

 

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