Gemeinde lehnt 2. Versuch für chemische Härtestabilisatoren auf ICE-Strecke ab

Kommunalpolitik

Klare Worte im Gemeinderat durch Anton Müller (CSU) und Dr. Heribert Lorenz (SPD) bei der Dezember-Gemeinderatssitzung: Wo es um den Schutz des Lentinger Trinkwassers geht, geht dieser dem Einsatz von Chemie zur Befreiung des ICE-Tunnels von Versinterungen vor. Gerade auch deshalb, weil der Prüfbericht über die erste Stufe der Tests zum Einsatz von Polysuccinimid bzw. Polyasparaginsäure einige Unklarheiten und Ungereimtheiten aufwies. Einstimmige Ablehnung deshalb ohne weitere Diskussion, so das Votum nach den -teils durchaus besorgniserregenden- Sachvorträgen.

Einstimmigkeit auch über die Beauftragung eines Architekten über die möglichen Alternativen für den Bauabschnitt II der Lentinger Grund- und Hauptschule. Ein in Auftrag gegebenes bauphysikalisches Gutachten wies Energieeinsparmöglichkeiten von bis zu 50 Prozent aus, wenn Fenster und Außenhaut des knapp 40 Jahre alten Gebäudes saniert würden. Fraglich nur, ob der Bau auch eine mögliche Aufstockung statisch verkrafte, die infolge des gesteigerten Raumbedarfs, unter anderem durch die Ganztagsschule, über kurz oder lang erforderlich sein wird. Ein Architekt soll deshalb alle Optionen -unter Umständen auch einen Abriß und Neubau- auf Herz und Nieren prüfen.

Keine Mehrheit dagegen fand ein Vorschlag des mit der Sanierung eines Teilabschnitts der Alten Landstraße beauftragten Architekten, zwischen Ganghoferstraße und Goethering die Straßenbreite auf 6,50 Meter zu vereinheitlichen und dafür auf der Ostseite bis zu sieben Parkbuchten zu errichten. Neben den geschätzten Mehrkosten von 30.000 Euro für diese Maßnahme stieß auch das dafür auf der Westseite geforderte Halteverbot auf Ablehnung. Damit bleibt es bei der Sanierung der Wasserleitung und der Teerdecke in diesem Bereich.

Denkbar knapp das Abstimmungsergebnis gegen eine Nachtbusanbindung für Freitag- und Samstagnacht um 3.15 Uhr vom Ingolstädter ZOB nach Lenting: 3.000 Euro jährlich für jeweils geschätzte acht bis neun Busbenutzer schienen neun von 16 Gemeinderäten zu hohe Ausgaben zu sein. Da half auch eine extra gestartete Unterschriftenaktion diesmal nichts.

Christian TauerAus meiner Sicht

Der ÖPNV ist und bleibt ein defizitäres Geschäft. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ließen sich wahrscheinlich noch etliche "Leerfahrten" aus dem Fahrplan streichen. Das Argument, man könne sich doch zu Fahrgemeinschaften -ob mit dem eigenen Kfz oder dem Großraumtaxi- zusammenschließen, ist bequem, geht aber an der Sache vorbei.

Über 10 Prozent der Lentinger Bürger nutzen täglich den Busverkehr auf den drei Lentinger Linien, ein Einsparpotenzial von hunderten von Fahrzeugen täglich. Um viertel nach Eins ist allerdings das Ingolstädter Nachtleben für die Lentinger Busbenutzer zu Ende - wer zu spät kommt, muß ab Oberhaunstadt die letzten (Kilo)meter zu Fuß beschreiten. Wie gut, daß wenigstens die Schanzer noch um viertel vor Drei von der Lentinger Disco ihren sicheren Heimweg antreten können: Nach Ingolstadt fährt dann nämlich noch ein Bus.

 
 

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