Politik - mit Pfeffer präsentiert

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Gemeinderatskandidaten 2008 beim politischen AschermittwochPräsentierten sich beim politischen Aschermittwoch: Die Kandidatinnen und Kandidaten zur Gemeinderatswahl.

Bruder Barnabas (alias Manfred Schuhmann) stand erstmals nach vielen Jahren nicht am Rednerpult beim traditionellen Politischen Aschermittwoch der Lentinger SPD. Er sei unabkömmlich, hieß es, vielleicht im Heiligen Land, wurde am Nebentisch gescherzt. Also gab es heuer verbale Hausmannskost, aufgetischt von Ortsvereinsvorsitzendem Christian Tauer sowie Bürgermeister Ludwig Wittmann.

Nach Forelle blau und anderen Fischspeisen ging es im Café Stadtblick vorwiegend "gepfeffert" zu. SPD-Ortsvorsitzender Tauer kam gut vorbereitet über die reisende Bundeskanzlerin und den französischen "Kuschelpräsidenten" schnell auf die bayerische CSU, der er auch nach dem Führungswechsel die Masche unterstellte: "Wählt uns alle fünf Jahre, aber mischt euch nicht ein."

Vorrangiges Thema war auch der Transrapid, für den, so habe er erfahren, jetzt sogar die Metzgerinnung eintrete, weil das Gammelfleisch schneller transportiert werden könnte. Zwei "Sechser" hatte er für den Kultusminister und wegen "starker Sprüche zur Sicherheit und Abbau der Polizei" für den Innenminister. Kurz und bündig der Beitrag des Rauchers zum Schlagwort Rauchverbot: "In der Politik gibt es Pfeifen, die nicht rauchen und trotzdem schlechte Luft verbreiten."

Moderat fing Bürgermeister Wittmann an, als er für die anwesenden Kreistagskandidatinnen und -kandidaten auch aus Kösching, Wettstetten und Stammham eintrat. Dabei blickte er zurück auf die gute Arbeit und den Einsatz in einem speziellen Fall für die Putzfrauen und Küchenhilfen der Kliniken, deren sozialer Absturz von der SPD gerade noch verhindert worden sei.

Beim örtlichen Rückblick hatte Wittmann gute Zusammenarbeit zumal mit örtlichen Einrichtungen wie Vereinen, Kirche und Kindergärten im Blick, legte sich dann schnell einen anderen Ton zu, als er auf die "unendliche Geschichte" mit der Umgehungsstraße und den Autobahnanschluß kam. Jüngstes Beispiel der nunmehr 40-jährigen Verzögerung sei die Fernsehsendung in Eichstätt gewesen. Da sei als "Wahlkampfgetöse" die Umplanung im Gemeindebereich Kösching vom anwesenden Minister Seehofer verlangt worden, und dieser habe sogar Hilfe versprochen.
Nachdem, so Wittmann, vor drei Jahren bei Kösching aus wildem Graswuchs ein Biotop gemacht und der Straßenbau abgelehnt worden sei, nun also die erneute Umplanung. Er selbst sei nicht zu Wort gekommen, schimpfte er, nach vorheriger Zusage sei er ausgetrickst worden.

Eben dasselbe Vorgehen lastete er (zum wiederholten Male) der Stadt im Falle der Anbindung der Ostumgehung Etting an die Nürnberger Straße in Ingolstadt an. Diese Planung sei, wie er erfahren habe, samt zwei Klagen im Keller des Verwaltungsgerichts abgelegt, und: "die Stadt legt uns nach Strich und Faden rein."

Als ungelöst und ärgerlich für die betroffenen Lentinger zählte der Bürgermeister neben anderen lokalen Punkten den mangelnden DSL-Anschluß im Westen auf. "Die wollen Geld machen, aber keine Leitungen installieren", also werde die Gemeinde wohl Geld für Leitungsmasten ausgeben müssen. Das sei auch ein Vorteil von Privatisierung, so die ironische Beurteilung. Die gute Finanzlage und der niedrigste Steuersatz für Hausbesitzer paßten dann als positiver Abschluß.

Über 30 Jahre Tradition gewahrt; zwei Redner, knapp zwei Stunden, angekündigt als halb ernst - halb ironisch, langten eher kräftig hin. Der Zuhörerschaft gefiel das, dem Beifall nach zu schließen.

 
 

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