INVG-Situationsanalyse: Jeder zehnte Lentinger fährt mit dem Bus

Verkehr

Eigentlich ein erfreuliches Ergebnis: Laut Fahrgastzählung 2010 fahren täglich 476 Lentinger Bürgerinnen und Bürger mit den Bussen der INVG, also rund zehn Prozent der Einwohner. Im Vergleich zu 2008 bedeutet dies jedoch einen Rückgang um 19 Prozent. Für die Gemeindekasse bedeutet dies einen ÖPNV-Zuschuss von rund 155.000 Euro.

Mit 53 Busverbindungen werktags steht Lenting an der Spitze der Umlandgemeinden Ingolstadts: Die Linie 30 über Oberhaunstadt, die RBA-Linien 9221 (Richtung Riedenburg) und die Linie 9226 (Richtung Beilngries) fahren Lenting regelmäßig an, ebenso die Nachtlinie N5 und die Schichtbuslinie S8. Die Deschinger Siedlung wird ferner von der INVG-Linie 40 (Richtung Kösching) bedient, und die Linie 9235 (nach Rebdorf) nimmt eher ein Nischendasein im Fahrplan ein.

Mit der Realschule Kösching gingen im Tagesbetrieb vor allem Realschüler, die bislang die Schanzer Realschulen besuchten, verloren: Sie wohnen im Lentinger Gemeindebereich meist innerhalb der Drei-Kilometer-Grenze, bei der eine Busfahrkarte nicht gestellt wird und müssen deshalb zu Fuß oder mit dem Fahrrad ihren Unterrichtsort erreichen.

Diese Regelung betrifft das zum Schulbeginn 2010/11 neu eröffnete Gymnasium Gaimersheim für Lentinger Schüler zwar nicht, stellt die Gemeinde aber vor weitere Herausforderungen: Busse aus den östlichen Landkreisgemeinden sollen möglichst gut ausgelastet die Strecke Realschule Kösching - Mittelschule Lenting - Gymnasium Gaimersheim anfahren, um weitere Defizite zu vermeiden und eine möglichst effektive Auslastung der Schulbuslinien zu bewirken.

Genau so wird auch der Mittelschulstandort Lenting zu weiteren Busangeboten in die Umlandgemeinden führen, die in der Situationsanalyse der INVG nicht auftauchen werden, zumindest aber den Schulverband Lenting (mit seinen Mitgliedern Lenting, Hepberg, Stammham und Wettstetten sowie etwaigen weiteren Mittelschulverbundsmitgliedern) finanziell belasten.

Problem dabei: Während der Verkehr in Richtung Ingolstadt über die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) abgewickelt wird, ist für die Umlandgemeinden die Regionalbus Augsburg (RBA) zuständig, mit unterschiedlichem Tarifsystem und -struktur. Für Lenting heißt das: Wer eine INVG-Monatskarte hat (die zur Fahrt über den Busbahnhof nach Gaimersheim berechtigt), wird für die Direktfahrt nach Gaimersheim dennoch eine eigene Karte kaufen müssen, sollte sich nicht eine Lösung für das Tarifdilemma finden lassen.

INVG-Chef Hans-Jürgen Binner empfiehlt jedoch, was auch vom Gemeinderat einstimmig abgesegnet wurde, die Beibehaltung des bisherigen Busfahrplans. Notfalls müssen halt ein paar Verstärker-Busse aus dem Fahrplan genommen werden, wenn diese von den Schülern aufgrund alternativer Schulstandorte nicht mehr so zahlreich wahrgenommen werden.

 
 

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