Bis auf den letzten Platz -so gut wie lange nicht mehr- besetzt war das Café Stadtblick beim Seniorennachmittag der Lentinger SPD am 8. Februar. Es dürfte nicht nur am Kaffee und Kuchen sowie an den schönen Preisen beim Bingo-Spiel gelegen haben: Viele Gäste wollten auch hören, welche Vorhaben und Aufgaben der Bürgermeisterkandidat der SPD, Christian Tauer, in Angriff nehmen möchte.
Zuvor zeigte sich der amtierende Rathauschef Ludwig Wittmann in seinem Rückblick zuversichtlich, die durch den Schulhausneubau entstandenen Schulden auf ein erträgliches Maß zurückführen zu können. Dank der bereits geleisteten Zuschüsse aus dem Konjunkturpaket II und der zu erwartenden Mittel aus dem kommunalen Finanzausgleich könne bis Ende 2013 der derzeitige Schuldenstand von 3,5 Millionen Euro auf etwa 2 Millionen Euro reduziert werden.
Christian Tauer spannte bei seiner Kandidatenvorstellung einen Bogen von der Entwicklung künftiger Gewerbe- und Wohngebiete (einen Kindergarten oder eine Kinderkrippe im künftigen neuen Baugebiet südlich der Wettstettenener Straße könne er sich gut vorstellen) über die Verkehrsbelastung in Lenting (bei der Bahnhofstraße müsse erst festgestellt werden, ob der Verkehr dem einer Gemeindeverbindungsstraße entspricht), den laufenden Straßensanierungen, den Förderungen im Bereich von Kindergärten, Schule, Sport und Verein bis zu seinen Bestrebungen, bei regenerativen Energien mit interkommunaler Zusammenarbeit teilzuhaben.
Sein besonderes Augenmerk galt an diesem Nachmittag natürlich der Seniorenpolitik: Nachdem der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung auch in Lenting in den kommenden Jahren stetig zunehmen wird (im Jahr 2020 werden etwa 20 Prozent der Lentinger Bürger 60 Jahre und älter sein), soll das im Jahr 2010 vom Eichstätter Kreistag beschlossene Seniorenpolitische Gesamtkonzept für Lenting evaluiert und -wo erforderlich und möglich- umgesetzt werden. Barrierefreiheit, Selbständigkeit im Alter, Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, Wohnen zu Hause sowie Unterstützung bei der Pflege sind nur einige Stichpunkte, die dabei zur Sprache kamen.
Bei der Möglichkeit, eine Anlage seniorengerechten Wohnens in Lenting zu etablieren müsse man immer die Ohren offen halten, ob denn die Nachfrage das derzeit im Landkreis vorhandene Angebot übersteige, denn dann gebe es auch Zuschüsse. Erst dann, so Tauer, können auch Investoren gefunden werden, um eine solche Senioreneinrichtung zu verwirklichen. Bis dahin sieht Tauer seine Aufgabe darin, geeignete Standorte zu suchen und wenn nötig auch den erforderlichen Grunderwerb zu tätigen. Das ehemalige Bahnhofsgelände sieht er nicht als passenden Standort; vielmehr benötige man ein Grundstück im Ortszentrum, mit kurzen Wegen zu Arzt, Kirche, Bäckerei, Metzgerei, Gaststätten und Sportanlagen.
Eine kleine sportliche Aufgabe war denn auch das von Alfred Schlachtmeier geleitete Bingo-Spiel. Zahlreiche Preise, darunter schöne Blumenbuketts, Brotzeitteller oder auch eine Fahrt für zwei Personen in den Bayerischen Landtag warteten auf ihre Gewinner. Wer "fünf in einer Reihe" präsentieren konnte, konnte einen der begehrten Preise mit nach Hause nehmen.